Monday, March 28, 2011

Späte Einsicht

Heute waren die Pressekonferenzen der Parteien nach der Wahl in
Baden-Würtemberg und Reihnland-Pfalz.
Dabei kamen wirklich interessante Dinge zutage. Guido Westerwelle hat
sich vor die Presse gestellt und gesagt "Wir haben verstanden" dann
kam mal eine gute Nachfrage von einem Reporter, eine einfache, kurze
und sehr präzise Frage: "Was genau haben Sie verstanden?". Man hat
förmlich gesehen, wie es Guido durch Mark und Knochen zog. Das einzige
was er herausgebracht hat ist, dass man so nicht weiter machen kann
und das man in der Partei diskutieren muss, wie man weiter machen
kann. Hört sich erstmal ganz souverän und staatsmännisch an. Falsch!
Der Typ ist Parteichef! Von ihm geht man aus, er hat einen politischen
Kompass hat und die Partei nach seinen Wünschen weiterbringt,
deswegen wurde er gewählt. Seit drei Monaten übernimmt er nur noch die
Funktion eines Pressesprechers. Daran sieht man, dass er echt die
Hosen voll hat was falsches zu sagen. Aber auf die Idee zu kommen,
dass seine momentane politische Ziellosigkeit mehr schadet merkt er
nicht. Er ist auch als Außenminister gefordert, aber wieso klammert er
sich dann mit aller Macht an den Strohhalm der Parteiführung. Er
sollte doch schon genug Weitsicht haben, dass die Mitgliedschaft in
der FDP, Parteichef und Außenminister für ihn dann das Ende der
Fahnenstange ist. Er hat somit schon alles erreicht was in seinen
Möglichkeiten lag. Wenn er Kanzler werden möchte müßte er schon in
eine andere Partei gehen und wenn er Bundespräsident werden will, dann
muss er noch ganzschön lange warten. Auf alle Fälle nutzen ihn die
vielen Positionen dabei nichts. Man kann wirklich zugucken, wie er
sich selbst demontiert.
Frau Merkel hingegen hat das gemacht, was sie schon vor zwei Wochen
hätte tun sollen. Sie betonte das sie immer eine Fürsprecherin der
Nutzung der Kernenergie für friedliche Zwecke war. Aber durch Japan
sie zum Umdenken gebracht wurde.
Man, warum hat sie das erst nach der Wahl gemacht?
Erst versucht sie die ganze Zeit zu umgehen, das sie
sagt, dass sie Kernkraft geil findet. Und diese Stammelei war einfach
peinlich und unglaubwürdig. Nur durch das Einbringen, dass sie die
Atomkraft super fand, aber jetzt neu überlegt hat wirklich mehr
Glaubwürdigkeit. Und auf die Nachfrage, was genau der Auslöser des
Umdenkens war, kam als Antwort. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass
sich Ereignisse so verketten können. Endlich! Sie sagt nicht, die
Kernkraftwerke sind sicher, aber sie müssen vielleicht sicherer
gemacht werden. Sondern endlich hat sie genau gesagt, was das Problem
ist. Wieso nicht gleich so. Es hätte nicht mehr Stimmen
gekostet. Meiner Meinung nach hätte das nur Pluspunkte gebracht. Späte
Einsicht, ich hoffe das ist nach ner Woche nicht wieder flöten.
Herr Mappus wollte die gleiche Schiene fahren, ja er kam glaubwürdiger
rüber. Aber das nutzt ihn jetzt nichts mehr. Ich werd auch jetzt nicht
so auf ihn rumhacken, er war so aufgeregt, dass er beim trinken aus
dem Wasserglas durch sein zittern fast was verschüttet hätte.
Bei ihm war wirklich die Anspannung groß. Aber jetzt hat er es hinter
sich.

Monday, March 21, 2011

Politiker und ihre Worthülsen

Die FDP-Fraktionschefin Birgit Homburger hat sich mal wieder zu Wort gemeldet. Sie hat ein Interview im Hamburger Abendblatt gegeben. Das Interview kann man auch auf der Seite der FDP nachlesen.

Interessant ist, dass Frau Homburger die Wörter nicht versteht, die sie täglich benutzt. Die Helferlein der Partei und die Journalisten bemerken den Schmu nicht. Die Zentrale Aussage von der Fraktionschefin ist: "Opposition muss Widerstand beenden". Das muss man sich ersteinmal auf der Zunge zergehen lassen!

Das Wort Opposition kommt aus dem lateinischen oppositio und wird übersetzt mit Entgegensetzung. Wenn also die Opposition sich nicht mehr entgegensetzen und Widerstand leisten würde, dann ist es keine Opposition nach der Definition. Was wir dann hätten wären Mitläufer. Natürlich wäre für die Regierungspartei das Regieren leichter, aber es wäre dann keine Demotratie mehr. Der einzige Weg für Frau Homburger ihr Anliegen durchzusetzen, wäre ein Gesetz zu verabschieden, der der Opposition verbietet Widerstand zu leisten.
Nach meinem Kenntnisstand ist steht Herr Mubarak dem Arbeitsmarkt zu verfügung, vielleicht könnte sich die FDP externe Spezialisten für Notstandsgesetze holen.

Es ist wirklich ein Armutszeugnis einer Regierung, die eine Entscheidungsmehrheit besitzt, den Grund ihres Versagen auf die Opposition zu schieben.

Friday, March 18, 2011

Atomausstieg mit Augenmaß

Der Bundestag erinnert wiedereinmal an einen Hühnerstall. Alle
versuchen beschäftigt auszusehen, gackern miteinander und wenn ein
Fuchs am Horizont auftaucht, dann rennen sie wild herum und versuchen
sich in Sicherheit zu bringen. Der Fuchs ist ein bedauerlicher
atomarer Zwischenfall in Japan.

Was passiert da gerade? Ich nehme es Frau Merkel nicht ab, dass sie
mit dem Begriff Wahrscheinlichkeit nichts anfangen kann. Sie hat also
das Restrisiko billigend in kauf genommen, oder sie hat dem Restrisiko
einfach keine weitere Beachtung geschenkt. Laut Auskunft der
Atomindustrie tritt eine Kernschmelze einmal in 10 000 Jahren ein. Was
das tolle an Wahrscheinlichkeiten ist, dass sie offenlegen wieoft ein
Ereignis eintrifft, aber nicht wann.  Die Atomindustrie zieht dann
noch gerne den Vergleich heran, dass seit der Errichtung der ersten
Atomkraftwerke in Deutschland mehr Menschen im Straßenverkehr
gestorben sind, als durch Auswirkungen von den Kernkraftwerken. Das
für eine große Anzahl an Opfern bei einem Atomunfall im Besten Fall
nur eine Person verantwortlich ist und bei einem Verkehrsunfall die
Auswirkung lokal sehr begrenzt und meist eine Person nur eine Hand
voll Leute ins Unglück stürzt, muss man eigentlich niemanden weiter
erklären.

Dann kommt auch noch gerne das Argument, dass die Kernkraft eine
zuverlässige Stromversorgung und CO2 Neutral ist. Also perfekt, um den
Klimawandel entgegen zu wirken.  Nun gut, dass kann man auf dem ersten
Blick schnell glauben, wenn man sich jetzt aber mal darüber Gedanken
macht, dann fällt auf das es ein sehr kurzsichtiges Argument ist. Da
wir uns schon mitten im Klimawandel befinden, kann man auch mit den
paar Atomkraftwerken nichts mehr ausrichten. Und zuverlässig wird es
dadurch auch nicht. Der Klimawandel sorgt dafür, dass es zu extremen
Wetterereignissen kommen wird. Stellen wir uns mal einen richtig
schönen Sommer vor. Normal ist es, dass es 2 Wochen richtig warm ist
und alle meckern, dass es mal wieder kühler werden könnte. Aber was
ist wenn es diesen Sommer 4 oder 6 Wochen wären. So wir letztes Jahr
in Rußland oder vor drei Jahren in Frankreich. Dann kann man das mit
der zuverlässigen Stromversorgung vergessen. Wieso? Ganz einfach, das
Wasser in den Flüssen erwärmt sich, Atomkraftwerke dürfen aber nur bis
29°C Wassertemperatur Kühlwasser in den Fluss abgeben, damit das
Ökosystem im Fluss nicht gefährdet wird. Also würden nach und nach die
Kernkraftwerke ihre Leistung reduzieren bis sie dann ganz vom Netz
gehen.

Jetzt mag man vielleicht denken, das ist doch dann eine
Ausnahmesituation, dann kann man eine Ausnahme machen und auch einfach
bei höherer Wassertemperatur noch Kühlwasser einspeisen. Ja, das mag
vielleicht gehen, nur jeder der sich mit Thermodynamik beschäftigt
hat, weiß das der Wirkungsgrad von der Temperaturdifferenz abhängig
ist. Je größer der Temperaturunterschied zwischen Input und Output
ist, dessto größer ist der Wirkungsgrad.  Und da kühles Wasser
benötigt wird, um den Kühlkreislauf zu gewährleisten, müsste man das
Wasser künstlich runterkühlen. Das braucht wirklich ne menge
Strom. Strom den man nicht an den Endkunden verkaufen kann. Es wird
sich dann einfach nicht mehr rechnen Strom mit einem Kernkraftwerk zu
produzieren. Schon aus ökonomischen Gründen würden sich die Betreiber
eines Kernkraftwerkes nicht um eine Sondergenehmigung bemühen. Also
hätten wir in der Mitte der Hitzewelle immer weniger KKW die am Netz
sind. Eine sehr zuverlässige Stromquelle!
Aber die Überlegung muss weitergehen. Ich sprach bereits von extremen
Wettersituation. Was kommt meist nach einer Hitzewelle? Richtig, im
Normalfall regen. Aber was passiert wenn es Starkregen ist? Der Boden
ist extrem trocken und nicht so aufnahmefähig wie im Normalfall. Wenn
jetzt eine große Menge Wasser dazukommt, wird es zu Überschwemmungen
und Bodenerosion kommen. Ich denke nicht, dass die Konstrukteure an
den Fall gedacht haben, dass dem Reaktor der Boden weggeschwemmt wird
und er absackt. Ich denke auch nicht, dass das bei anderen Kraftwerken
bei der Konstruktion darauf Wert gelegt wurde, aber bei denen ist es
einfach weitaus weniger schlimm.  Wenn das nun schlagartig das ganze
Gebäude absackt wird auch  der Druckwasserreaktor in mitleidenschaft
gezogen und vielleicht wird er Leck schlagen. Dann wird sich das
gleiche ereignen wie jetzt in Fukushima Daiichi. Der Reaktor wird leer
laufen und die Brennstäbe werden sich erhitzen.  Ist das dann
menschliches Versagen, weil die Konstrukteure diesen Fall nicht
betrachtet haben? Wahrscheinlich, aber man kann ihnen keinen Vorwurf
machen. Wenn die Anforderung beim Bau an das Kernkraftwerk gewesen wäre,
dass es einen Erdrutsch standhalten muss, dann hätte das auch so
gebaut werden können. Nur dann verdient das Kraftwerk viel später
Geld. Der Betreiber hätte gesagt, das lohnt sich nicht und vielleicht
erst garkeins gebaut.  Es ist also wieder eine Kosten/Nutzen
Rechnung. Die Kosten trägt die Allgemeinheit und der Nutzen ist
fragwürdig, wenn die Risiken mit betrachtet werden.

Es ist schade zu sehen, dass der Klimawandel und die möglichen
Konsequenzen noch nicht in den Köpfen der Politischen"elite"
angekommen ist. Wenn sie an Klimawandel denken, dann denken sie
bestimmt nur daran, dass die Meere steigen. Dann denken sie vielleicht
noch dran, dass sie erst aktiv werden müssten, wenn die Holländer
absaufen.

Und was ist die neue Prämisse der Kanlerin? "Ausstieg mit Augenmaß"
was man besser deuten kann mit "Augen zu und durch".

Thursday, March 3, 2011

Die neue Werbeaktion der Bundeswehr



Ungeachtet der Personalpolitik im Verteidigungsministerium läuft auch schon die neue Werbeaktion an.