Thursday, June 30, 2011

Apple und die Fanbase

Apple hat es geschafft eine wirklich gut strukturierte Fanbase von
Prousern und Earlyadopters aufzubauen. Also Leute die sich mit allen
Appleprodukten so schnell wie möglich eindecken und die Apple vor
jeglicher Kritik verteidigen. Auch Ende der 1990ziger sind sie dem
Konzern treu geblieben, als der Kommerzielle Erfolg weniger
berauschend war.

Warum? Nun ja, einige waren wohl von Anfang an dabei. Andere wollten
einfach nichts mit Microsoft zu tun haben. Und andere fanden die
Software für Videoschnitt oder Fotobearbeitung einfach besser als auf
Windowscomputern. Also durch aus plausible Gründe einem
Hardwarehersteller treu zu bleiben. Ja, Apple bezeichne ich als
Harwarehersteller. Die Software war meist nur ein Nebenprodukt, das
ist auch der Grund, warum Mac OS nur auf Applegeräten laufen
sollte. Technisch gesehen, wäre es kein Problem gewesen auch andere
Computerhersteller Applekompatible Hardware bauen zu lassen. Windows
läuft auch auf einem Zoo von Computern und Microsoft hat außer
Tastaturen und Mäuse nicht viel substanziell an Hardware hergestellt.

Aber was passiert nun? Apple hat sehr erfolgreich seine iPhones und
iPads platziert und der Appstore garantiert ihnen 30% der verkauften
Software. Der Appstore ist jetzt auch im neuen Mac OS X eingebaut. Als
Steve Jobs das den Entwicklern vorgestellt hat, war die Reaktion sehr
verhalten. Es ist zwar im Moment noch Freiwillig den Appstore zu
benutzen, aber auch hier behält Apple 30% des Erlöses und ein Benutzer
wird es nicht einsehen, dass ein Produkt im Appstore 30% teurer ist
als im Laden. Die Entwickler sparen sie da zwar den Vertriebsweg, aber
sie sind auch noch mehr an Apple gebunden. Und es wird auch nur noch
eine Frage der Zeit sein, bis Apple auch bei Mac OS X nur noch ne
Appstore als Vertriebsweg erlauben wird, rein um die Sicherheit zu
gewährleisten versteht sich! Damit sind auch Entwickler für Mac OS X
den Launen von Apple ausgeliefert.

Letzte Woche passierte noch etwas weiteres. Apple hat eine neue
Version seiner Videoschnittsoftware Final Cut Pro herausgebracht und
den Verkauf der alten Version eingestellt. Gut, ein Update denkt
man. Aber nein, die neue Version öffnet keine alten Projekte, sie
unterstützt weniger Formarte, nicht mehrere Kameras und die Oberfläche
bietet weniger Funktionen als die alte Version. Sie zielt auf den
weniger erfahrenden Benutzer ab. Aber der Profi findet alte Funktionen
nicht wieder. Das ging sogar soweit, dass Apple mit einem FAQ auf
ihrer Seite reagiert hat, wo sie angekündigt haben bald einpaar
Funktionen nachzubessern.

Versucht Apple hier vielleicht die Pro Kunden los zu werden? Die
Arbeitszeit die in eine Filmschnittsoftware gesteckt wird, wird wohl
wesentlich höher sein, als die Entwicklung von Angry Birds. Aber der
Gewinn für Apple wird dennoch bei Angry Birds höher sein. Es ist
lukrativer für Apple eine Plattform für Entwickler zu Verfügung zu
stellen und die Hardware zu bauen, als selber noch viel Software drum
herum zu produzieren. Und Apple wird sich langsam von einem System für
Mediaproduzenten zu einem System von Mediakonsumenten umwandeln.

Wohin die Produzenten abwandern werden, wenn sie abwandern, bleibt
fraglich. Wenn Adobe ihre Software für Linux portieren würde, wäre das
eine ernstzunehmende Konkurrenz, denn ich bezweifle, dass viele
Applebenutzer für deren Produkte zu Windows wechseln werden.

Bleibt Apple auf der Erfolgsspur. Kurz bis Mittelfristig
schon. Dennoch hört man immer wieder von iPhone Benutzern, dass sie es
hassen so bevormundet zu werden, aber Androidgeräte einfach scheiße
aussehen. HP könnte hier mit seinem WebOS punkten. Es ist Linux
basiert, es hat eine sehr gute Integration von Tablett PC und Handy
und HP wird nächstes Jahr auch WebOS auf Rechnern ausliefern. Man
hätte somit Software aus einem Guß aber auf vielen
Hardwareplattformen. Wenn HP es jetzt noch schafft WebOS weiter zu
öffnen stehen die Chancen nicht schlecht.

No comments:

Post a Comment