Thursday, June 30, 2011

Apple und die Fanbase

Apple hat es geschafft eine wirklich gut strukturierte Fanbase von
Prousern und Earlyadopters aufzubauen. Also Leute die sich mit allen
Appleprodukten so schnell wie möglich eindecken und die Apple vor
jeglicher Kritik verteidigen. Auch Ende der 1990ziger sind sie dem
Konzern treu geblieben, als der Kommerzielle Erfolg weniger
berauschend war.

Warum? Nun ja, einige waren wohl von Anfang an dabei. Andere wollten
einfach nichts mit Microsoft zu tun haben. Und andere fanden die
Software für Videoschnitt oder Fotobearbeitung einfach besser als auf
Windowscomputern. Also durch aus plausible Gründe einem
Hardwarehersteller treu zu bleiben. Ja, Apple bezeichne ich als
Harwarehersteller. Die Software war meist nur ein Nebenprodukt, das
ist auch der Grund, warum Mac OS nur auf Applegeräten laufen
sollte. Technisch gesehen, wäre es kein Problem gewesen auch andere
Computerhersteller Applekompatible Hardware bauen zu lassen. Windows
läuft auch auf einem Zoo von Computern und Microsoft hat außer
Tastaturen und Mäuse nicht viel substanziell an Hardware hergestellt.

Aber was passiert nun? Apple hat sehr erfolgreich seine iPhones und
iPads platziert und der Appstore garantiert ihnen 30% der verkauften
Software. Der Appstore ist jetzt auch im neuen Mac OS X eingebaut. Als
Steve Jobs das den Entwicklern vorgestellt hat, war die Reaktion sehr
verhalten. Es ist zwar im Moment noch Freiwillig den Appstore zu
benutzen, aber auch hier behält Apple 30% des Erlöses und ein Benutzer
wird es nicht einsehen, dass ein Produkt im Appstore 30% teurer ist
als im Laden. Die Entwickler sparen sie da zwar den Vertriebsweg, aber
sie sind auch noch mehr an Apple gebunden. Und es wird auch nur noch
eine Frage der Zeit sein, bis Apple auch bei Mac OS X nur noch ne
Appstore als Vertriebsweg erlauben wird, rein um die Sicherheit zu
gewährleisten versteht sich! Damit sind auch Entwickler für Mac OS X
den Launen von Apple ausgeliefert.

Letzte Woche passierte noch etwas weiteres. Apple hat eine neue
Version seiner Videoschnittsoftware Final Cut Pro herausgebracht und
den Verkauf der alten Version eingestellt. Gut, ein Update denkt
man. Aber nein, die neue Version öffnet keine alten Projekte, sie
unterstützt weniger Formarte, nicht mehrere Kameras und die Oberfläche
bietet weniger Funktionen als die alte Version. Sie zielt auf den
weniger erfahrenden Benutzer ab. Aber der Profi findet alte Funktionen
nicht wieder. Das ging sogar soweit, dass Apple mit einem FAQ auf
ihrer Seite reagiert hat, wo sie angekündigt haben bald einpaar
Funktionen nachzubessern.

Versucht Apple hier vielleicht die Pro Kunden los zu werden? Die
Arbeitszeit die in eine Filmschnittsoftware gesteckt wird, wird wohl
wesentlich höher sein, als die Entwicklung von Angry Birds. Aber der
Gewinn für Apple wird dennoch bei Angry Birds höher sein. Es ist
lukrativer für Apple eine Plattform für Entwickler zu Verfügung zu
stellen und die Hardware zu bauen, als selber noch viel Software drum
herum zu produzieren. Und Apple wird sich langsam von einem System für
Mediaproduzenten zu einem System von Mediakonsumenten umwandeln.

Wohin die Produzenten abwandern werden, wenn sie abwandern, bleibt
fraglich. Wenn Adobe ihre Software für Linux portieren würde, wäre das
eine ernstzunehmende Konkurrenz, denn ich bezweifle, dass viele
Applebenutzer für deren Produkte zu Windows wechseln werden.

Bleibt Apple auf der Erfolgsspur. Kurz bis Mittelfristig
schon. Dennoch hört man immer wieder von iPhone Benutzern, dass sie es
hassen so bevormundet zu werden, aber Androidgeräte einfach scheiße
aussehen. HP könnte hier mit seinem WebOS punkten. Es ist Linux
basiert, es hat eine sehr gute Integration von Tablett PC und Handy
und HP wird nächstes Jahr auch WebOS auf Rechnern ausliefern. Man
hätte somit Software aus einem Guß aber auf vielen
Hardwareplattformen. Wenn HP es jetzt noch schafft WebOS weiter zu
öffnen stehen die Chancen nicht schlecht.

Cloud Dienste - Risiken und Möglichkeiten

Die Computerbranche besinnt sich auf alte Tugenden zurück und möchte
das User wieder auf dem Mainframe arbeiten. Früher war es so, das man
nur im Besitz eines Rechners war, der gerade mal Fähig war den
Bildschirm zu steuern und Befehle über eine Tastatur entgegen zu
nehmen. Die hat er dann einen Server geschickt und da ausgeführt. Und
genau das machen die Cloudanbieter jetzt auch wieder. Sei es nun Mails
im Webbrowser zu betrachten oder Dokumente bearbeiten.

Gut man ist aufgeschmissen, wenn man kein Internet hat, oder wenn der
Betreiber des Servers ein Stromausfall hat oder Insolvenz
anmeldet. Auch verliert man die Kontrolle über seine
Dokumente. Dennoch scheinen viele Benutzer gerne ihren Kopf in die
Wolke zu stecken und sich dem Anbieter zu offenbaren.

Microsoft hat jetzt sein Office-Cloud-Thingy gestartet und erstmal
zugegeben, dass auch Amerikanische Geheimdienste und Polizei Zugriff
auf alle Daten haben [1] und auch Dropbox ermöglicht den Zugriff durch
Dritter indem sie einfach überhaupt nicht auf Benutzerseite
verschlüsseln [2]. Für die meisten Benutzer ist das wirklich
scheißegal. Ihre Dokumente werden einen Wert haben, der nur für
Werbetechnische Zwecke genutzt werden kann. Also wundern Sie sich dann
nicht, wenn Sie privat an mehreren Bisexuellen BDSM Kurzgeschichten
schreiben, dass Sie dann entsprechend Werbung auf Ihr Handy bekommen.

Aber was ist mit unseren korrupten Politikern? Ausgaben für ein iPad
übernimmt der Bundestag, so dass sie auch effizient im Bundestag
arbeiten können. Soweit so gut. Aber Apple wird mit der neuen Firmware
ihre iCloud direkt einbinden und Apple ist dafür bekannt
Entscheidungen dem Benutzer abzunehmen. Und es ist auch praktisch,
wenn man am Rechner ein Dokument bearbeitet und dann einfach am Pad
weiter schreiben kann. Aber wo landet dann das Dokument? Das landet in
den USA auf der Appleserverfarm. Wer hat darauf Zugriff? Zugegeben, es
läuft auf das gleiche hinaus, wenn jetzt der Amerikanische Diplomat
über alles unterrichtet wird oder ob sich die Amerikaner einfach die
Dokumente vom Server holen.

Wie kann man dem entgegen wirken? Clouddienste sind praktisch und ich
will die auch nutzen! Sehr einfach Open Source! Kein Dienst der nicht
Open Source ist, hat sich bis jetzt im Internet durchgesetzt. GNU
Media Goblin [3] läßt sich selber eine Cloud zu hause betreiben. Jetzt
noch ein kleiner Linux Rechner, mit einem Stromverbrauch von um die 10
W, eine 1 TB Festplatte ran und Internet ist eh meistens da. Schon hat
man eine Cloud, die man auch von unterwegs nutzen kann, die sich
vollkommen unter seiner Kontrolle befindet.

Und wenn man schon einen extra Rechner für so was einrichtet, dann kann
man auch gleich ein Mailserver installieren und sich ein Stück weiter
aus der staatlichen Überwachung entziehen. Ich persönlich verstehe
sowieso nicht, wieso sich Leute, die es darauf anlegen das Gesetz zu
umgehen, sich Emails vom Staat auf dem Mailserver des Betreibers
mitlesen lassen.


Footnotes:
[1]  http://www.heise.de/newsticker/meldung/US-Behoerden-duerfen-auf-europaeische-Cloud-Daten-zugreifen-1270455.html

[2]  http://www.heise.de/newsticker/meldung/US-Behoerde-soll-sich-mit-Dropbox-beschaeftigen-1243153.html

[3]  http://mediagoblin.org/

Monday, June 27, 2011

Das erste Bauernopfer wurde gefunden

Freitagnachmittag wurde der Bericht über die Funkzellenauswertung
veröffentlicht und schon heute Vormittag wurde der Polizeipräsident
entlassen. [1]

Wenn man so schnell einen Schuldigen findet, dann ist auf alle Fälle
auch noch mehr zu holen und dann ist auch noch nicht die volle
Transparenz erreicht.

Außerdem sollte man nie vergessen, dass von 2004-2005 Thomas de
Maizière (CDU) sächsischer Staatsminister des Innern war. Welche
Vorbereitungen er für die Infrastruktur zur Bespitzelung der
sächsischen Bevölkerung im Rahmen von Beschaffung von
Computerprogrammen und  Schulungen für den sächsischen
Unterdrückungsapperat getätigt hat, sollte man vielleicht auch einmal
genauer untersuchen. 

Gut Markus Ulbig (CDU) hatte vielleicht garnicht auf dem Schirm was im
verborgenen bei der Polizei im Zusammenspiel mit der sächsischen Justiz
lief, aber es ist nunmal seine Aufgabe sich ein Bild von der Arbeit zu
machen. Und wenn in Dresden eine größere Demo läuft, dann ist es auch
seine Aufgabe zu hinterfragen wie Straftaten von der Polizei
aufgeklärt werden. Wenn er nicht fähig ist selbstständig diese Fragen
zu stellen, dann gehört er nicht in eine leitende Position.

Den größten Schaden wird aber die FDP davon tragen. Sachsen wird von
CDU und FDP regiert. Das es unter einer schwarz-gelben Regierung zu
einem solchen Datenskandal gekommen ist, steht einer
Bürgerrechtspartei die gerade um ihre Existenz und Glaubwürdigkeit
kämpft überhaupt nicht gut.

Denn man darf nicht vergessen, das die Daten von unschuldigen und
unbeteiligten Bürgern missbraucht wurden, wurde von einem Richter
angeordnet und das Justizministerium wird im Moment noch von Jürgen
Martens (FDP) geleitet. Und er hält sich derzeit noch aus der
Situation heraus.


Footnotes:
[1]  http://www.mdr.de/nachrichten/8768671.html

Sunday, June 26, 2011

Dresdens Umgang mit der Überwachung

Am Freitag haben sächsische Politiker schnell einen Bericht
veröffentlicht [1], mit dem sie hoffen etwas Druck aus der
Berichterstattung zu nehmen. Damit wollen sie natürlich ihre eigenen
Hälse retten und nicht zur Wahrheitsfindung beitragen.

Das Erste was mir aufgefallen ist, ist die sehr schlechte Formatierung
des Textes. Optisch gesehen, ist der Text eine Katastrophe und das
Zweite was auffällt, ist das er sich nicht gut ließt. Es kommen
Formulierungen mehrmals vor, z.B.:

Dabei liegt es in der Natur der Sache

Damit wird darauf verwiesen, dass auch Daten von unbeteiligten
anfallen und das nunmal eben passiert. Diese lapidare Formulierung
zeigt allerdings, dass die Verantwortlichen, die ihr Handwerk
sicherlich vor mehr als 30 Jahren in einem Staat gelernt haben den es
schon nicht mehr gibt, nicht verstehen wollen was hier passiert ist.

Was an einer Stelle auch aufgefallen ist, dass ein Halbsatz mit einer
anderen Schriftgröße eingefügt wurde. Da sieht mal mal das technische
Verständnis mit dem hier rangegangen wird. Ich habe nichts dagegen,
wenn Politiker es schwer fällt Technik zu begreifen oder zu bedienen,
aber dann sollen sie es jemand machen lassen, der sich damit
auskennt. Anstatt sich als Superheld aufzuspielen und alles selbst zu
machen.

Der besagte Halbsatz der eingefügt wurde:

wenn die Erforschung des Sachverhalts oder die Ermittlung des
Aufenthaltsortes des Beschuldigten auf andere Weise aussichtslos oder
wesentlich erschwert wäre

Auch diese Formulierung ist wieder sehr bezeichnend. Die Polizei war
mit sehr vielen Kräften vor Ort und hätte jederzeit Leute festnehmen
können, um deren Personalien festzustellen. Es war nicht so, dass da
nur ein Streifenwagen unterwegs war, der die Leute aus dem Auto
beobachtet hat.
Nein, es wird so argumentiert, dass es einfacher ist alle Dresdner zu
überwachen und dann hinterher zu gucken wer es sein kann. So gehts
echt nicht!

Wenn man den Bericht ein zweites Mal ließt, dann fällt auch auf, dass
sich die Leute nicht zu Schade sind in einem Dokument mit 6 Seiten
gleich mal zu lügen. Denn nur eine der beiden Aussagen kann Wahr
sein.

Seite 4:
"Zudem hat das Amtsgericht Dresden auch die Erhebung der Daten als für
die Sachverhaltserforschung erforderlich angesehen, weil die Täter
vorwiegend vermummt handelten und in Bereichen der politisch
motivierten Kriminalität nach Erfahrung des Gerichts keine Angaben zur
Sache machen. Somit könnten weitere Täter und Hintermänner nicht
bekannt gemacht werden."

Seite 5:
"Eine Verarbeitung der Verkehrsdaten mit dem Ziel Bewegungsbilder zu
erstellen, erfolgte nicht."

Also diese beiden Aussagen schließen sich aus. Das Gericht wollte
Hintermänner, vielleicht auch Frauen, feststellen. Dazu MÜSSEN sie
gucken, mit wem sich die Vermummten VOR der Demo getroffen haben. Das
kann jetzt natürlich für alle Scheiße sein, die mit dem Vermummten
bei Starbucks saßen. Auf alle Fälle hat das Gericht erlaubt, dass für
die Sachverhaltserforschung die Daten benutzt werden können. Und das
geht nun mal nur wenn man die Bewegungsprofile der auffälligen Leute
auswertet.

Der Bericht bestätigt alle Vermutungen, die in der letzten Woche
hochkamen. Die Verantwortlichen sehen keine Schuld bei sich und denken
nicht mal dran die Überwachung der Bevölkerung einzustellen. Und die
Daten wurden durch alle verfügbaren Programme gejagt.

Sollten die Auftraggeber der Überwachung sich trotzdem im Amt halten
können, dann hat die Öffentlichkeit, Presse und Opposition versagt.


Footnotes:
[1]  http://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/160218/assets

Monday, June 20, 2011

Alte Gewohnheiten und bestehende Seilschaften

Die Taz hat am Wochenende einen Interessanten Beitrag veröffentlicht
[1]. In dem decken sie auf, dass die sächsische Polizei bei der NPD
Demo flächendeckend die Daten der Mobilfunkbetreiber ausgewertet hat,
um angebliche Delikte gegen Polizisten zu verfolgen. Wohl gemerkt geht
es hier nur gegen Straftaten gegen Polizisten, nicht die Straftaten
die von Polizisten begangen wurden. Und bei solchen Demonstrationen
ist davon auszugehen, dass auf beiden Seiten Straftaten begangen
werden.

Erstmal finde ich es gut, dass es noch Journalisten gibt, die nicht
nur als DPA Ausdrucker agieren und ihrer eigentlichen Arbeit
nachgehen. Dafür brauchen sie natürlich auch ein Verlag, der ihre
Arbeit unterstützt. Im Moment läuft ein Tarifstreit zwischen den
Journalisten und den Verlegern. NDR Zapp hat in der letzten Ausgabe
darüber berichtet. [2]

Das Brisante daran ist, dass diese Daten auch benutzt wurden, um
andere Straftaten zu verfolgen.
Die Rechtliche Situation sollte eigentlich klar sein, wenn man den
Aussagen von lawblog.de [3] und internet-law.de [4] sind da eigentlich
klar, dass es ein absolutes nogo. Die Polizei hat hier wohl einfach
leuchtende Augen bekommen und handelt einfach wie sie will. Das der
Staat die Pflicht hat Menschen in Deutschland es zu ermöglichen zu
demonstrieren zeigt auch ein Urteil des Berliner Verfassungsgericht,
was das präventive filmen von friedlichen Demonstrationen verbietet
[5]. Ein Filmen der Demonstration, würde nämlich die Demonstranten
einschüchtern und würde somit Einfluss auf eine Demonstration üben.
Die Polizei macht es trotzdem und das flächendeckend. Der Grund ist
klar, sie interessieren sich nicht was die Gesetze sagen. Denn sie
haben keinerlei Sanktionen zu erwarten, wenn sie es dennoch machen.

Genauso läuft es mit den Daten, selbst wenn es verboten sein sollte,
interessiert es die Polizei erstmal nicht. Es wird ersteinmal fröhlich
ausgewertet, egal wie die rechtliche Lage ist. Das der Auftrag hier
von der Staatsanwaltschaft kommt gibt dem ganzen eine extra Brisanz.

Hier werden alte Bekanntschaften genutzt um mal eben eine Anordnung
für die Überwachung zu bekommen. Wenn man sich Mühe gegeben hätte,
dann hätte man bestimmt auch noch die Zustimmung eines Richters
bekommen. Wenn man per Du in der obersten "Führungsebene" ist, dann
kann man das schnell zwischen Kaffeepause und Mittag abzeichnen. Auch
hier gilt wieder. Sollte es verboten sein, ist doch egal, es gibt
sowieso keine Sanktionen. Dann bekommt man eben offiziell einen
Rüffel, aber der Vorgesetzte wird es schon lobend anerkennen, das man
die Grenzen der Gesetze ausnutzt und testet.

Und hier ist doch der Kern des ganzen Problems, es gibt keine
Wirksamen Sanktionen gegen die Strippenzieher. Politiker können
Gesetze erlassen, die gegen das Grundgesetz verstoßen. Staatsanwälte
und Richter haben freie Hand in der Auslegung von angeblichen
Bedrohnungslagen und Polizisten haben bei ihrer Arbeit nichts zu
fürchten, egal wie sie diese ausführen.

Die Justiz wäre jetzt gut beraten hart durchzugreifen. Und sollten sie
den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben. Dann sollten sie mal
gucken, wie einige wenige Polizisten den gesamten Ruf der Polizei
ruiniert haben.

Footnotes:
[1]  http://www.taz.de/1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/mal-eben-ausgespaeht/

[2]  http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/zeitungen_zeitschriften/tarifstreit103.html

[3]  http://www.lawblog.de/index.php/archives/2011/06/19/flchendeckende-bespitzelung/

[4]  http://www.internet-law.de/2011/06/funkzellenuberwachung-bei-demonstration.html

[5]  http://www.heise.de/newsticker/meldung/Verdachtsunabhaengige-Videoueberwachung-von-Demos-in-Berlin-rechtswidrig-1046103.html

Thursday, June 16, 2011

Nationale Cyber-Abwehrzentrum

Heute hat der derzeitige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich
(CSU) das Nationale Cyber-Abwehrzentrum mit 10 Mitarbeitern offiziell
eingeweiht.
Im Moment ist es eine Unterabteilung des Bundesamt für Sicherheit in
der Informationstechnik. Der Lagebericht, den das BSI veröffentlicht
hat wurde wohl mal schnell in 3 Wochen zusammengegoogelt und von einer
externen Firma layouten lassen. Neues steht da nicht drin [1]. Gut
eines muss man Ihnen zugestehen, es ist so formuliert, dass auch
unsere Volksvertreter es verstehen könnten, wenn sie denn Interesse
daran hätten.

Was mir einbisschen übel aufstößt ist diese Formulierung [2]:

Unter der Federführung des Bundesamtes für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) und direkter Beteiligung des Bundesamtes für
Verfassungsschutz (BfV) und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe (BBK) hat das Cyber-Abwehrzentrum bereits
am 1. April 2011 seine Arbeit aufgenommen. Die drei Behörden stellen
gemeinsam die zehn festen Mitarbeiter des Cyber-Abwehrzentrums. Seit
heute wirken auch das Bundeskriminalamt (BKA), die Bundespolizei
(BPol), das Zollkriminalamt (ZKA), der Bundesnachrichtendienst (BND)
sowie die Bundeswehr als assoziierte Behörden mit.

Wird hier versucht im kleinen eine neue Superbehörde nach dem Vorbild
des Department of Homeland Security hochzuziehen? Nicht ohne Grund
sind all diese Dienste eigentlich getrennt und haben nur einpaar
Überscheidungsstellen.

Man setzt einfach das Wort Cyber davor und schon kann man
neue Sachen ausprobieren, die sonst nie durchgehen würde.
Wenn man bedenkt, dass das BND eigentlich NUR für Auslandsspionage
zuständig ist und jetzt wo Cyber davor steht besteht auch kein Problem
mehr, die Bundeswehr im Inneren einzusetzen.

Dient das Cyber-Abwehrzenztum als Proxy um alle Dienste auf dem
kleinen Dienstweg zu synchronisieren?

Footnotes:
[1]  https://www.bsi.bund.de/DE/Publikationen/Lageberichte/lageberichte_node.html

[2]  https://www.bsi.bund.de/ContentBSI/Presse/Pressemitteilungen/Presse2011/Eroeffnung-Nationales-Cyber-Abwehrzentrum_16062011.html

Sunday, June 5, 2011

Der Kirchentag und die Politik

"Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis
friedlich und ohne Waffen zu versammeln." 

Dieses Recht gilt uneingeschränkt.

Was allerdings übel aufstößt, ist das die deutsche Regierung diese
Veranstaltung für politische Zwecke nutzt. Welche Außenwirkung hat das
denn auf andere Staaten? Die deutsche Presse würde sich das Maul
zerreißen, wenn z.b. in der Türkei der Staatpräsident zu einem Treffen
muslimischer Gläubiger fährt und dort dann über eine neue Weltordnung
debattiert.

Es gehört sich einfach nicht Politik und Glauben miteinander zu
vermischen. Das sollte jeder aus der Geschichte gelernt haben, sei es
jetzt aus der jüngeren oder älteren.

Im Grundgesetz steht auch (Artikel 136):

"Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder
zur Teilnahme an religiösen Übungen oder zur Benutzung einer
religiösen Eidesform gezwungen werden." 

Journalisten werden gezwungen ein religiöse Veranstaltung zu besuchen,
damit sie Ihren Beruf ausüben können. Genau weil deutsche Politiker
Glauben und Politik nicht mehr trennen können.

Ja, auch Politiker gehören zu den Deutschen und haben das Recht an einer
Versammlung teilzunehmen. Aber dann sollen sie das als Privatvergnügen
machen. Dieses Recht sollten sie sich nehmen, wenn ihnen die Sache so
wichtig ist.

Friday, June 3, 2011

Der Umbau der Bundeswehr

Stück für Stück kommt langsam ans Tageslicht, was unser derzeitiger
Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) wirklich mit dem Umbau
der Bundeswehr bezwecken will.

Er setzt sich dafür ein, dass die Hürden für ein Einsatz der
Bundeswehr gesenkt werden sollen. Und das hat er auch gleich mal auf
dem Kirchentag propagiert. [1]

Da sieht man wiedereinmal welche christlichen Werte ausgesucht
werden. Ihm geht es darum die Handelswege frei zu halten. Das ist eine
sehr schlimme Entwicklung. Ich unterstelle dem Minister nicht, dass er
damit etwas unanständiges vorhat. Aber was ist mit dem nächsten der
kommt und die Regeln immer weiter verbessern will.

Die Weimarer Republik hat versucht sich mit immer neuen
Notstandgesetzen gegen rechte Kräfte zu schützen. Hat es etwas
genutzt? Nein, diese Gesetze wurden dann auch dafür benutzt die
Regierung abzusetzen.

Ein wichtiges Zitat aus dem Text:

„Sich zurückzuhalten und in der Zuschauerrolle zu bleiben ist manchmal
das Gegenteil von verantwortungsvollem Verhalten.“ 

Eine so kurzsichtige Äußerung hätte ich von Maizière nicht
erwartet. Wer legt denn die Internationalen Standards für
verantwortungsvollem Verhalten fest? Soll Deutschland zur globalen
Leitkultur werden? Oder bezwecken die Hintermänner von Maizière so die
Truppenstärke zu rechtfertigen.

In einem der ersten Interviews betonte der Minister, dass bei der
Bundeswehr dienen ein Ehrendienst sein soll, weil er auch nicht
angemessen bezahlt werden kann. Seh ich das also richtig, dass die es sich
leisten können sollen dann in Ruhe weiter Geschäfte mit den Staaten
machen, die wir befrieden. Und alle ohne Abschluss halten dann die
Handelsewege offen und sorgen für Rohstoffnachschub?

Und all diese Nachrichten auf einem Kirchentag, ich bin froh dass ich
kein Christ bin, sonst würde ich mich schämen solch einer Äußerung
auch noch eine Bühne zu bieten.

Footnotes:
[1]  http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/deutsche-soldaten-sollen-auch-fuer-andere-laender-in-den-krieg-ziehen/4251556.html

Wednesday, June 1, 2011

CDU und die Medien

Immer wieder drängen die üblichen Verdächtigen der CDU Fraktion in die
Medien. Es ist schon verblüffend, dass die CDU mit über 100 Leuten im
Bundestag sitzt, aber man nur ne Handvoll aus den Medien kennt. Da
stellt sich natürlich die Frage, wollen die nicht oder können die
nicht.

Wenn man bedenkt, dass die CDU auch gerne mal solche Totalversager wie
Thomas Jarzombek vor die Kamera schickt, kann es eigentlich nicht
schlimmer werden. Thomas Jarzombek fällt immerwieder negativ auf, weil
er der "Netzpolitische" Sprecher der CDU ist. Das Problem ist nur, er
hat keine Ahnung von der Materie und beschränkt sich darauf mit
Lobbyisten zu treffen und Schecks einzulösen, als Politik zu
machen. Und er ist sich eben auch nicht zu Schade vor der Kamera immer
weiter in die Scheiße zu reiten. Er fällt eben in die Kategorie
Schnacker und nicht Macher.

Und weil die Kauderbrüder nicht oft genug in den Medien sind, kommt
der Siegfried aus seinem Loch gekrochen und sucht sich den nächsten
Journalist zum beschallen. Was herauskommt? Ich geb euch mal die
Headline "Kauder fordert Selbstverpflichtung der Medien bei
Sexualdelikten" [1]

Was für ein Vollpfosten. Mehr brauch ich nicht zu sagen. Der Kauder
hat wohl auch nicht mitbekommen, dass der Deutsche Presserat sich
schon auf Regeln geeinigt hat. Und da heißt es wörtlich: Achtung von
Privatleben und Intimsphäre  [2]

Da sind fünf Punkte auf die sich die Presse schon längst geeinigt
hat, sich aber nicht daran hält. Aber dann kommt ein CDU Politiker und
fordert das gleich nochmal, nur um einwenig Wind zu machen.

Und dann fragt sich die CDU warum die Wählerzahlen zurück gehen? Nun ja,
der Wähler ist nicht bescheuert, der merkt wenn man immer wieder das
gleiche Inhaltslose fordert... was für ein Verein von gestrandeten Persönlichkeiten ...

Footnotes:
[1]  http://www.ftd.de/it-medien/medien-internet/:kachelmann-prozess-kauder-fordert-selbstverpflichtung-der-medien-bei-sexualdelikten/60059608.html

[2]  http://www.presserat.info/inhalt/der-pressekodex/einfuehrung.html